https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Herbster
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Karl Herbster.
Lörracher Legende.
Held der Heimat.
Schnellster Linksaußen zwischen Efringen-Kirchen und Rheinfelden (Baden).
Und jetzt, direkt nach dem Aufstieg in die Oberliga möchte ausgerechnet dieser Karl Herbster den Verein wechseln.
Und neeeiiihheen, nicht nach Freiburg, wie es sich gehören würde.
Nach Basel.
Basel!
Direkt rüber über die Grenze zum Schweizer Traditionsfeind zum FC.
Unfassbar.
Sieben junge jungfräuliche Frauen stehen in einem Kreis.
Sie alle tragen rote Kutten und halten sich an den Händen.
In der der Mitte des Kreises ist ein Siebeneck zu sehen und die Frauen stehen jeweils an den Zacken.
Ein mehrstimmiger Gesang ist zu hören.
Das Licht im Gewölbe des Brombacher Schlosses flackert und Dunstschwaden wabern durch den Kreis.
Nach und nach scheinen sich diese Schwaden zu verfestigen und eine Gestalt manifestiert sich.
Der Gesang verstummt und mehrere der Frauen scheinen zu taumeln, aber der Kreis bleibt geschlossen.
Die Gestalt sieht die Frauen nacheinander alle an.
„Was?“, fragt er nach einer Weile.
„Sag uns Deinen Namen.“, sagt eine der Frauen.
„Deinem Namen“, wiederholen die sechs.
„Sag uns Deinen Namen.“, sagt eine der Frauen.
„Deinem Namen“, wiederholen die sechs.
„Sag uns Deinen Namen.“, sagt eine der Frauen.
„Deinem Namen“, wiederholen die sechs.
„Jaja. Dreimal nach dem Namen fragen. Verstehe.
Ars Notoria? Das Schwurbuch des Honorius?
Egal – ihr habt‘s wohl genau gelesen.
Dann hier mein Name: Karl Herbster.“
„Karl Herbster.“, sagt eine Frau.
„Karl Herbster.“, wiederholen die anderen dreimal.
Sie hatten es geschafft.
Karl Herbster, oder besser: der Geist von Karl Herbster stand vor ihnen. Nicht der es gefehlten Linksaußen, nein, der echte Karl Herbster.
Die echte Legende.
Heimatforscher, Autor, Chronist und einer, der seine Seele verkaufte.
„Also? Was wollt Ihr von mir?“, sagt die Legende.
„Dein Nachkomme geht unerlaubte Wege und wir sind hier, damit das korrigiert wird.“, sagt eine Frau
„Unerlaubte Wege“, wiederholen die anderen sechs.
„Jaja – ihr müsst jetzt nicht mehr den Chor machen“, sagt die Frau. „Das Ritual ist erstmal durch.“
„Echt nicht einfach gutes Personal zu finden, was?“, sagt die Manifestation.
„Das stimmt. Vor allem das mit den Jungfrauen ist richtig Arbeit“, antwortet die Frau.
„Mein Nachkomme also? Was macht der?“, sagt der Geist.
„Der paktiert mit den Schweizern“, sagt die Frau.
Der Geist fängt an zu zittern und irgendwie fühlen alle wie sich der Raum mit Wut füllt.
„Mit den Schweizern?“, schreit er.
„Das regel ich alleine, das mach ich sofort, das kostet euch nichts.“
Sagts und verschwindet wieder im Nichts.
Die Welt zuckt und steht für einen Moment still.
Die Frauen schauen sich an und dann zuckt die eine mit den Schultern.
„Scheint ja geklappt zu haben. Aufräumen, saubermachen und ab nach Hause“.
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Caroline Herbster.
Lörracher Legende.
Heldin der Heimat.
Schnellste Linksaußen zwischen Efringen-Kirchen und Rheinfelden (Baden).
Und jetzt, möchte ausgerechnet diese Caroline Herbster den Verein wechseln.
Und neeeiiihheen, nicht nach Freiburg, wie es sich gehören würde.
Nach Basel.
Basel!
Direkt rüber über die Grenze zum Schweizer Traditionsfeind zum FC.
Irritierend.
Aber egal.
Frauenfußball – interessiert halt biemanden.